Systemische Organisationsberatung

Komplexe Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft können heute oft nur noch von arbeitsteiligen, wissensintensiven Organisationen bewältigt werden. Spätestens seit der Pandemie  und dem Krieg in der Ukraine ist klar, dass Organisationen sich auch in ehemals unvorstellbaren Kontexten bewähren und ggf. anpassen müssen. Um zukünftig erfolgreich zu sein, müssen Institutionen, Organisationen und Teams lernen, zügig auf relevante Umweltimpulse zu reagieren. Um diese mehrdimensionalen fachlichen und strukturellen Herausforderungen zu meistern, bedarf es Anpassungsmechanismen. Organisationsberaterinnen und -berater unterstützen dabei, die Herausforderungen zu erkennen und entsprechende Reaktionen zu entwickeln. Sie begleiten und unterstützen Organisationen bei der Strategieentwicklung, der Veränderung von Strukturen und Prozessen sowie der Kommunikations- und Führungsfähigkeit.

Was ist Organisationsberatung?

Musterveränderung durch Musterveränderung

Organisationsberaterinnen machen im zweideutigen Sinn das was der Name sagt: sie beraten eine Organisation bei der Organisation (ihrer selbst). Sie helfen dabei, Organisationen besser zu verstehen und – wo nötig – sie zu bewegen oder bei ihrer Veränderung zu begleiten.

Wenn es darum geht das Zusammenarbeiten von Menschen zufriedenstellend zu gestalten, kommen Organisationberater ins Spiel. Was genau „zufriedenstellend“ bedeuten kann ist natürlich höchst unterschiedlich und kommt sehr darauf an, wen man fragt: Manchmal können zwei Abteilungen nicht miteinander arbeiten – obwohl sie eigentlich müssten. Manchmal verstehen sich Chefin und Mitarbeitende nicht. Manchmal fehlt es an „Teamspirit“. Manchmal fehlt dem Unternehmen eine Vision oder die dazu passende Strategie. Organisationsberaterinnen haben den frischen, professionellen Blick von außen. So helfen sie dem Unternehmen und seinen Akteurinnen dabei, Gutes zu bewahren und sich nötiger Veränderungen bewusst zu werden. Schließlich begleiten sie als Prozessprofis dabei, diese Veränderungen zugleich behutsam und konsequent umzusetzen.

Wie geht systemische Organisationsberatung?

Wie in einem Mobile

Kleine Veränderungen können eine große Wirkung entfalten. Der systemische Ansatz schaut durch verschiedene Brillen (oder: aus unterschiedlichen Blickwinkeln) auf das gesamte System: Wer hat Einfluss auf welches Verhalten bzw. die Organisation insgesamt, welche Wechselspiele gibt es, wie entsteht die Kultur und die Mentalität eines Unternehmens? Systemische Organisationsberaterinnen geben keine inhaltlichen Ratschläge. Unsere Kunden sind die Experten in ihrer eigenen Branche, sie kennen ihren Markt und ihre Organisation immer besser als die Berater.
Organisationsberater stellen durch Übungen, Techniken und Simulationen die Chance auf neue Blickwinkel zur Verfügung. Systemische Beratung unterstützt die Ratsuchenden, eine Herausforderung auf neue Art zu betrachten und zuvor nicht gesehene Lösungsansätze zu erkennen. Konkrete Konsequenzen werden sichtbar, bei deren Umsetzung wir prozessual und kommunikativ unterstützen.
Wir erkunden auch die Bedingungen für Alternativen: Was würde neue Ergebnisse liefern, wie könnte das Verhalten hierfür geändert werden, welche Bedingungen braucht es als Voraussetzung?

Was bringt das?

Hilfe zur Selbsthilfe

Systemische Organisationsberatung ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wir wissen es nicht besser, sondern wir wissen, wie Unternehmen neue Wege finden können, um Probleme zu lösen und bessere Ergebnisse zu erzielen. Wir helfen dabei, „mitten im Wald die Bäume zu sehen“. Unternehmen werden dadurch nachhaltig ertüchtigt, die Herausforderungen der der Gegenwart und Zukunft zu meistern. Wir verkaufen keine Lösungen, wir stellen Werkzeuge zur Verfügung – und wir helfen bei der Anwendung dieser. Das bedeutet auch: Der Effekt ist nicht weg, wenn wir wieder weg sind, sondern die Wirkung unseres Tuns bleibt als Erfahrung und Wissen im Unternehmen. Organisationen werden resilienter, reagieren umsichtiger, arbeiten zufriedener und erzielen stärkere Ergebnisse, wenn sie sich mit Hilfe systemischer Beratung reflektiert aufstellen und organisieren.

Für wen ist das?

Für (fast) alle Anlässe in kleinen und großen Organisationen

Systemische Organisationsberaterinnen werden für alle Themen eingesetzt, die die Zusammenarbeit von Menschen betreffen: Der Aufbau neuer oder die Veränderung bestehender Teams, das Hinterfragen vorhandener Strukturen oder die bewusste Umgestaltung von Arbeitsbereichen. Organisationsberater helfen beim Entwickeln von Visionen, Strategien, der Arbeit an der Organisations- und Führungskultur.

Wir helfen auch im Kleinen konkret: Zum Beispiel bei der Lösung akuter Probleme zwischen Abteilungen, einzelnen Mitarbeitenden oder Geschäftsbereichen, bei der Entwicklung von Marketing- oder Produktstrategien, bei internen oder externen Kommunikationsprojekten und begleiten Mitarbeiterversammlungen, Projektgruppen oder Stabsstellen (u.a. auch als Moderator:innen).

Diejenigen, die zunächst eigenständig die gewünschten Veränderungen anstoßen möchten, können sich durch Trainings und Vorträge Wissen aneignen. Zum Beispiel zu Themen wie Führung, Kommunikation, Teamarbeit, Zeit- und Selbstmanagement, Orientierung in einer neuen beruflichen Rolle (Coaching), Female Leadership, Selbstbild und Sichtbarkeit u.v.m.

Wie wäre ein typisches Vorgehen?

  • Analyse „Erkundung“: Was ist hier los?
  • Diagnose „Erkennen“: „Ah, es ist deswegen!“
  • Vision/Ziel entwerfen: „Wie sollte das anders sein?“
  • Was ist der gewünschten Soll- Zustand?
  • Optionen
  • Entscheiden
  • Entwickeln/Planen
  • Umsetzung /Erproben
  • Evaluation/Auswertung: „Hat unsere Entscheidung zum Ziel geführt oder nicht?“
  • Neue Schleife („wo stehen wir jetzt, was hat geholfen, was nicht?“) // oder „Sektempfang“: Problem gelöst!

“Gelassenheit ist die Folge akzeptierter Unsicherheit”

Beispiele aus unserer Arbeitspraxis

Beratung in Paradoxien: Ein Unternehmen hat einerseits die Mission, seine Produkte zu verkaufen und andererseits auch (übergeordnet) für Nachhaltigkeit in seinem Konsumsektor zu sorgen. Weil Letzteres nicht mehr konsequent möglich erscheint und die Kräfte gebündelt werden müssen, leidet das erstgenannte Unternehmensziel der wirtschaftlichen Gewinnorientierung. Also: Was tun?

Beratung in Strategieprozessen: Eine Firma ist sehr mit sich selbst und der Suche nach ihrem übergeordneten Leitbild, ihrer Vision, beschäftigt. Diese Beschäftigung bindet Ressourcen und schlägt auf die Motivation von Teilen der Belegschaft. Wir holen das Team aus dem eigenen „Tunnelblick“ und helfen der Unternehmensführung bei der Entwicklung der Vision, sowie bei ihrer operativen Umsetzung im Unternehmen.

Moderation: Ein Verband muss die Interessen und Bedürfnisse verschiedene Stakeholder berücksichtigen und den Arbeitsaufwand verschiedenster Anforderungen effizient kanalisieren, ohne dass die Mitarbeitenden sich aufreiben und hohe Frustration erleben.