Fokuszeit: Selbstmanagement für schwere Fälle

Unser 4. Fundstück für besseres Arbeiten:

Spoiler: Sie werden sagen, dass der folgende Ansatz vielleicht bei anderen klappt, aber niemals bei Ihnen. Denn Ihr Arbeitsleben ist getriebener, anstrengender, hektischer, vielschichtiger, intensiver und vor allem viel komplizierter, als dass der folgende Impuls Ihnen helfen könnte. – Wenn Sie das wirklich glauben, dann brauchen Sie diesen Impuls wie keinen zweiten! In Wahrheit aber trauen Sie sich wahrscheinlich nur nicht, Ihre liebgewonnenen Routinen zugunsten einer neuen, zunächst verunsichernden Idee (mindestens zeitweilig), adieu zu sagen. Wir empfehlen: Probieren Sie’s wirklich mal. Wir garantieren: Sie und Ihr Umfeld werden es überleben. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Sie sogar sehr viel zufriedener arbeiten, wenn die neue Herangehensweise wiederum eine gelernte Routine geworden ist. Was Sie dafür brauchen, ist: Konsequenz und Disziplin.

Also, los geht’s: Finden Sie heraus zu welcher Tageszeit Sie am besten, konzentriertesten und produktivsten sind (bei vielen Menschen ist das morgens). Blocken Sie konsequent zwei bis drei wirklich störungsfreie (!) Stunden ‚Fokuszeit‘ zu dieser Tageszeit. Machen Sie einen nicht verschiebbaren und nicht verhandelbaren Termin mit sich selbst: Für die wichtigsten Aufgaben, die Ihre eigenen Ziele voranbringen. Arbeiten Sie in dieser Zeit nicht an Themen, mit denen Sie anderen einen Gefallen tun, und kümmern Sie sich um nichts, was letztlich auch erledigt werden muss, aber ehrlicherweise nicht wirklich superwichtig für Sie ist. Diese Zeit gehört Ihnen! Machen Sie diesen Termin zu einem betonierten, unverrückbaren Fixum. In dieser Zeit gibt es keine Telefonate, keine Mails und keine Besuche. Halten Sie sich akribisch an diese Vereinbarung mit sich selbst! Auch wenn es sich zunächst sehr gewagt anfühlt: Das geht. Und: Das hilft!

Forschungsergebnisse zeigen: Wenn in einem Unternehmen alle zur selben Zeit jeden Tag zwei Stunden ungestört an ihren Kernaufgaben arbeiten, dann spart das die Zeit eines ganzen Arbeitstages pro Woche. Es passiert immer so viel rechts und links des Eigentlichen – die große Kunst der Fokussierung ist, sich wenigstens zwei Stunden am Tag durch wirklich gar nichts vom Allerwichtigsten abhalten zu lassen. Wenn Sie sich das konsequent trauen, werden Sie vom Ergebnis überwältigt sein.

Und nun nochmals den ersten Absatz lesen 😉

Tipps zur Umsetzung:

  • Idealerweise im Team einführen und zur gleichen Zeit umsetzen.
  • Das Zeitfenster nach einem Probelauf von einigen Wochen ggfs. anpassen.
  • Wenn Sie die Fokuszeit mit Ihrem Team oder sogar im gesamten Unternehmen umsetzen, ist eine externe Kommunikation ggfs. empfehlenswert.
  • Wenn Sie die Fokuszeit zunächst allein umsetzen, dann kommunizieren Sie die Zeit an alle Teammitglieder und holen Sie sich von Ihren direkten Kolleg:innen Unterstützung.
  • Ggfs. Telefondienst einrichten oder Anrufbeantworter einschalten.
  • Eine Regel für Ausnahmen aufstellen, manche Termine lassen sich nicht verschieben.
  • Hängen Sie ein Schild an die Tür und schalten Sie alle Benachrichtigungen am Computer aus.

Herzliche Grüße,
Lara Buschmann und Martin Liss

Lara Buschmann

Lara Buschmann
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