Der Weg in die Wirklichkeit: Rückblick auf unsere Fundstücke für besseres Arbeiten

Liebe Leserinnen und Leser unserer Fundstücke,
wir bedanken uns herzlich für die zahlreichen positiven Rückmeldungen zu unseren Impulsen für gutes Arbeiten. Wir haben versucht, klare und konkrete Hinweise anzubieten, die das Arbeiten in Organisationen erfolgreicher und angenehmer machen. In diesem letzten Text der Serien fassen wir die aus unserer Sicht essenziellen Punkte nochmal zusammen.

Letztlich aber bleibt jeder Impuls nicht mehr als ein netter Kalenderblattspruch, wenn er nicht den Weg in die Wirklichkeit findet. Und da fängt die Arbeit an:

  1. Was wollen Sie eigentlich? Stellen Sie sich konkret vor sie hätten diese Maßnahme bereits erfolgreich umgesetzt. Wie genau fühlt sich das an? Was ist dann anders? Was könnte unangenehm werden? Lohnt es sich, die Widerstände zu überwinden?
  2. Bilden Sie Allianzen. Tauschen Sie sich mit einer oder zwei Vertrauenspersonen aus, holen Sie sich ehrliches Feedback, nehmen Sie reale Hindernisse ernst, überwinden Sie sie durch Kompromisse. Aber: Geben Sie die Sache nicht komplett aus der Hand. „Das wird schon werden“ ist seit Ikarus keine gute Idee.
  3. Zerlegen Sie das Vorhaben in kleine Schritte oder testen Sie es im Kleinen. Beispiel: Sie wollen „deep work mornings“ einführen. Führen Sie dies erst testweise an zwei oder drei Tagen und in einer Abteilung ein, justieren Sie nach einer gewissen Zeit nach und weiten Sie das Projekt dann aus.
  4. Weil es eben nicht „von allein schon werden wird“ muss klar sein wer wofür verantwortlich ist und es muss ausreichend Zeit für Umstellung eingeräumt werden. Studien belegen: Es braucht mindestens 70 Wiederholungen, damit komplexe Veränderungen zu neuen Gewohnheiten werden.
  5. Kommunizieren Sie. Es klingt banal, aber indem Sie offen und ehrlich sagen, was passiert, machen Sie aus Betroffenen Beteiligte – und das hilft entscheidend. Am Rande bemerkt ist es ein vermeidbares Missverständnis, dass jede:r der informiert wird auch mitentscheiden dürfte. Das kann man freundlich auflösen.
  6. Bleiben Sie weich, fluide. Gestehen Sie Rückschläge ein, lernen Sie aus Fehlern, aber fließen Sie weiter unbeirrt in Richtung ihres Ziels.
  7. Holen Sie sich Hilfe. Zugegeben: Das klingt ein bisschen nach Eigenwerbung. Es kann aber tatsächlich sehr hilfreich sein, Externe hinzuzuziehen. Ein neuer Blickwinkel, eine frische Sichtweise, eine professionelle Begleitung, und jemand mit dem man auch die Verantwortung teilen kann. Bei Veränderungen in Teams oder Unternehmen geht es oft auch um Erfahrung und Rollen im Prozess. Sie müssen nicht alles alleine schultern.

Herzliche Grüße,
Lara Buschmann und Martin Liss

Martin Liss

Martin Liss
Martin Liss